Geschichte Mayer

Das Glück der richtigen Philosophie

Mayer Feintechnik, gegründet 1951 als Miniatur Möbel Mayer (MMM), begann mit der Fertigung von Miniaturmöbeln für Märklin Modelleisenbahnen durch Willy Mayer. In den 1960er Jahren wurden modernste Drehmaschinen, darunter kurvengesteuerte Traub-Drehmaschinen, eingeführt.

Mit der Zeit wurde Kunststoff in der Spielzeugproduktion immer beliebter, was dazu führte, dass MMM nicht mehr mit den Preisen des heutigen Marktführers für Modellbahnzubehör mithalten konnte. Dennoch blühte das Industriegütergeschäft auf, was den schwindenden Erfolg im Spielzeugsektor ausglich. Während MMM anfangs noch in der Spielzeugproduktion aktiv blieb, nahm dieser Bereich im Zuge des wachsenden Industriegeschäfts stetig ab, bis die Produktion von Miniaturen schließlich eingestellt wurde.

Die Wellenbewegungen des Erfolgs

Nach der Umfirmierung auf den Namen Mayer Feintechnik im Jahr 1970 und dem Übergang an Klaus Mayer nach dem Tod von Willy Mayer im Jahr 1971, begann das Unternehmen, sich durch den Erwerb von Dreh- und Fräsmaschinen zu modernisieren. Diese Maschinen wurden elektronisch über Schienen gesteuert und ermöglichten eine wirtschaftlichere und effizientere Herstellung von Bauteilen. Mayer Feintechnik zeichnete sich bereits damals durch hochwertige Produkte aus, was zu einer Vielzahl von Aufträgen führte, trotz des starken Preisdrucks in der Branche.

Klaus Mayer erweiterte den Kundenstamm des Unternehmens, darunter namhafte Unternehmen wie Fischer & Porter, Zeiss, Sartorius und Phywe. Trotz des wachsenden Geschäfts blieb die Philosophie von Mayer Feintechnik bestehen, sich auf die Produktion von kleineren Serien zu konzentrieren, was entscheidend für den anhaltenden Erfolg des Unternehmens war.

Im Jahr 1979 wagte das Unternehmen einen wichtigen Schritt nach vorn, indem es die erste computergesteuerte Maschine, eine Index EG 65, erwarb. Diese Computerized Numeric Control (CNC)-Maschine ermöglichte die automatische Herstellung komplexer Formen mit hoher Wiederholgenauigkeit. Mayer Feintechnik war das erste Unternehmen im südniedersächsischen Raum, das in eine solche moderne und kostspielige Maschine für die Zulieferung von Kleinserien investierte. Dieser Meilenstein ebnete den Weg für die weitere Entwicklung des Unternehmens.

Beginn einer neuen Ära

Im Jahr 1963 kosteten die ersten Maschinen von Mayer Feintechnik etwa 10.000 DM. Ein bedeutender Schritt wurde im Jahr 1991 gemacht, als das Unternehmen eine Drehmaschine erwarb, die 1 Million DM kostete. In den Folgejahren sah sich Mayer Feintechnik mit Herausforderungen konfrontiert, darunter die deutsche Wiedervereinigung und die Konkurrenz durch kostengünstigere Varianten im Osten.

Entschlossen, sich wieder zu etablieren, investierte Klaus Mayer im Jahr 1997 erneut. Die Einführung von hochmodernen computergesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen half dem Unternehmen, die Auftragslage zu stabilisieren. Die neuen Maschinen ermöglichten nicht nur eine schnellere Produktion, sondern halfen auch dabei, sich erfolgreich im Wettbewerb zu behaupten. Die Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden spielte erneut eine entscheidende Rolle für diesen Erfolg.

Im Jahr 2004 öffnete Mayer Feintechnik ein neues Kapitel unter der Leitung des neuen Gesellschafters und Geschäftsführers, Frank Neuschulz. Er legte einen starken Fokus auf Automatisierung und erweiterte das Portfolio durch die Einführung einer Montage-Abteilung. Neuschulz wurde 2015 Alleineigentümer des Unternehmens, bevor es 2023 an ATG verkauft wurde. Dieser strategische Schritt markierte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Mayer Feintechnik.

meilensteine

  • 1951: als Miniatur Möbel Mayer gegründet

  • 1962: Anschaffung der ersten 3 Traub-Drehautomaten

  • 1966: zweites Gebäude

  • 1970: drittes Gebäude und neuer Name: Mayer Feintechnik

  • 1972: erste elektrisch gesteuerte Maschinen (Drehen und Fräsen)

  • 1979: erste computergesteuerte Maschine

  • 2004: Eintritt von Frank Neuschulz in das Unternehmen

  • 2014: erster Auszubildender

  • 2015: Frank Neuschulz wird alleiniger Inhaber

  • 2018: Zentralisierung in ein neues Gebäude

  • 2023: Eintritt in die Andra Tech Group